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Freiwilligenarbeit: eine tragende Säule der Palliative Care

Edition No. 125
Nov. 2019
Engaging with patients

Betreuung und Pflege. Aufgrund der demografischen Entwicklung wird die Be­treuung und Pflege kranker Familienmitglieder durch ­Angehörige künftig noch wichtiger. Mit ihrer Arbeit können Freiwillige das professionelle Angebot ergänzen – und ­insbesondere auch betreuende Angehörige unterstützen und entlasten.

Schon heute beteiligen sich zahlreiche Freiwillige an der psychosozialen und emotionalen Begleitung von Betroffenen und ihren Angehörigen. Beispielsweise hat das Schweizer Radio und Fernsehen dieses Jahr Christiane von May zur «Heldin des Alltags» erkoren. Sie hat die Stiftung pro pallium gegründet, in der Freiwillige Familien mit schwerstkranken Kindern beistehen und im Alltag entlasten.

In Zukunft dürfte die Freiwilligenarbeit noch mehr an Bedeutung gewinnen. Mit dem zunehmenden Durchschnittsalter steigt auch die Anzahl chronisch und unheilbar kranker Menschen in der Schweiz an. Zudem verändern sich die Familienstrukturen und der Zusammenhalt zwischen den Generationen löst sich ein Stück weit auf. Umso mehr tragen Freiwillige mit ihrer Arbeit dazu bei, dass schwerkranke und sterbende Menschen möglichst auch weiterhin am Ort ihrer Wahl betreut werden können. Darüber hinaus zeigen die Dienste von Freiwilligen auch den Angehörigen, dass sie mit ihren Anliegen und Ängsten nicht alleingelassen werden – und auf Unterstützung zählen können.

Im Jahr 2014 hat das Bundesamt für Gesundheit in Zusammenarbeit mit verschiedenen Insti­­­­tu­tionen und Organisationen Empfehlungen erarbeitet, wie die ehrenamtlichen Leistungen organisiert und gefördert werden können. Zu den wichtigsten Empfehlungen gehört die Einrichtung von regionalen Informations- und Beratungsstellen, die Betroffene und Hilfesuchende auf die verschiedenen Angebote hinweisen. Solche Stellen sind als Drehscheibe auch mit weiteren Diensten der palliativen Versorgung vernetzt und können dafür sorgen, dass sich Fachpersonen und Laien gut abstimmen.

Die Freiwilligen sollten während ihrer Einsätze bei Bedarf eine qualifizierte Fachperson kontaktieren können. Allen Beteiligten muss klar sein, dass die Arbeit der Freiwilligen das Betreuungs- und Behandlungsangebot ergänzt, aber nicht ersetzt. Dabei unterstützen die Freiwilligen nicht nur die schwerkranken Personen selbst, sondern auch deren nahes soziales Umfeld. Hilfreich für eine gelingende Begleitung unheilbar kranker Menschen ist, wenn alle Beteiligten gemeinsam die jeweiligen Zuständigkeitsbereiche definieren. So kann unter Mitwirkung von Fachpersonen, Angehörigen und Freiwilligen ein Betreuungsnetz­­werk entstehen, das trag­fähig ist.

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Contact

Flurina Näf
Sektion Nationale Gesundheitspolitik

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